Virtuelles Wasser in Kaffee, Reis und Fleisch
In einem Liter Milch, steckt nicht nur ein Liter Flüssigkeit, sondern 1.000 Liter virtuelles Wasser. Die hohe Wassermenge ergibt sich vor allem aus dem Wasserbedarf des Viehfutters. Dazu kommt der Wasserbedarf in dem landwirtschaftlichen Betrieb und für die Weiterverarbeitung zur Milch. In einem Ei stecken 200 Liter virtuelles Wasser. Auch hier steckt das meiste Wasser im Hühnerfutter. Für eine Tasse Kaffee benötigt man mehr virtuelles Wasser als für den kompletten Tagesbedarf an direktem Wasser!
Wasserfresser Fleisch
Über 97 Prozent des täglichen virtuellen Wasserbedarfs in Deutschland nehmen landwirtschaftliche Produkte in Anspruch. Dabei sind tierische Produkte wasserintensiver als pflanzliche. Das führt dazu, dass der Wasserfußabdruck von Vegetariern wesentlich geringer ist als von Fleischessern: 2.500 Liter zu 4.000 Liter pro Person und pro Tag.
Kaffee, Kakao, Ölsaat, Baumwolle, Schweinefleisch, Sojabohnen, Rindfleisch, Milch, Nüsse und Sonnenblumen stellen die Top 10 der importierten Waren mit dem höchsten Wasserfußabdruck dar. Deutschland hinterlässt den höchsten Wasserfußabdruck in den Ländern Brasilien, Elfenbeinküste, Frankreich, Niederlande, USA und Indonesien.
Wichtig ist dabei auch, welche Farbe unser Wasserabdruck hinterlässt: Handelt es sich um grünes, blaues oder graues Wasser? Reis aus den Monsungebieten Thailands ist ökologisch wertvoller als Reis von marokkanischen Feldern, die nur mit künstlicher Bewässerung funktionieren. Auch bei spanischen Erdbeeren ist der Anteil an blauem Wasser enorm hoch. Das verwendete Wasser fehlt der Natur. Weltweit wächst Weizen überwiegend durch Regenwasser, also grünem Wasser. Aber der Anteil von grauem Wasser liegt mit 11 Prozent problematisch hoch.
Tipps für dich:
- Plane deinen Einkauf gut, damit du möglichst keine Lebensmittel wegwerfen musst.
- Iss weniger Fleisch.
- Trinke regionales Leitungswasser. Kein „verpacktes“ Wasser in Plastik- oder Glasflaschen aus aller Welt kaufen.
- Kaufe saisonale Lebensmittel. Auch wenn du im März schon Appetit auf Erdbeeren hast, lass sie besser stehen.
- Kaufe regionale Lebensmittel. Schau dir an, aus welchem Land die Lebensmittel kommen. Äpfel gibt es aus Deutschland, Frankreich, Südafrika und China.
- Kaufe möglichst Bioprodukte aber achte auch hier wegen der Klimabilanz auf die Herkunft der Produkte.