Der Wald als Wasserspeicher
Kennst du das Sprichwort „Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“? Es bedeutet, dass man etwas Offensichtliches nicht erkennt und den Durchblick verloren hat.
So ist es auch bei dem Thema „Wald als Wasserspeicher“. Oder wusstest du schon, dass es jede Menge Wasser im Wald gibt? Dass man das nicht auf den ersten Blick sieht, liegt daran, dass es sich im Boden „versteckt“. Aber keine Sorge, lies einfach weiter und bekomme mit uns den totalen Durchblick!
Woraus besteht Waldboden?
Über Sand, Kies und Gestein gibt es noch eine Schicht mit Pflanzenabfällen. Dieser Boden wird „Humus“ genannt. Er besteht aus Rinde, Zweigen, Laub und Nadeln, die abgestorben sind und sich zersetzen. Zum Boden gehören auch Pflanzenwurzeln und jede Menge Tiere, wie Würmer und winzig kleine Einzeller und Milben. Diese lockern den Waldboden durch ihre Bewegungen.
Waldboden als Wasserspeicher
Speichert in trockenen und nassen Zeiten
Aber auch wenn es mal besonders stark und lange regnet, bietet der Waldboden Schutz: und zwar vor Hochwasser. Der „löchrige“ Waldboden kann viel mehr Wasser aufnehmen und speichern als Felder und andere Landschaften. Die Gefahren vor Überschwemmungen, Überflutungen und Hochwasser nehmen ab, da die Regenwassermassen im Boden „verschwinden“.
Teil des natürlichen Wasserkreislaufs
Der Waldboden speichert Wasser nicht nur, er filtert und reinigt es während seiner Reise durch die Bodenschichten. Dafür sind mikroskopisch kleine Lebewesen, sogenannte Mikroorganismen, zuständig. Diese binden unter anderem auch Stickstoff, den Pflanzen wiederum zum Wachsen nutzen.
Laubwälder filtern das Wasser generell stärker als Nadelwälder. Das liegt am Waldboden, der bei Laubwäldern besonders humusreich ist und mehr Stickstoff aufnehmen kann.
Schutzfunktionen
Die verzweigten Wurzeln der Bäume halten den Boden zusammen, das heißt, dass die obere Erdschicht von starkem Wind nicht wegweht und bei heftigem Regen nicht wegspült wird. Der Wald als Lebensraum ist sehr wichtig: Ungefähr 50 Prozent der an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten leben dort!
Wie wir den Wald nutzen
Menschen nutzen die Wälder sehr vielfältig: für Ausflüge, zum Sammeln von Pilzen oder für die Herstellung von Papier, Möbeln oder kleinen, stäbchenförmigen Holzpellets zum Heizen. Auch das Grundwasser unter dem Wald wird gebraucht. Brunnen pumpen es in Wasserwerke, wo es zu Trinkwasser aufbereitet wird. Du hast also jede Menge Wald bei dir zu Hause!
Wichtig ist: Wir müssen darauf achten, dass wir den Wald nicht zerstören, wenn wir ihn für unsere Zwecke nutzen. Dazu gehört auch, bei Ausflügen seinen Müll wieder mitzunehmen. Denn der Wald ist für Menschen, Tiere, Klima und die Qualität unseres Trinkwassers sehr bedeutsam!
Wälder weltweit
Die verschiedenen Waldarten findet man auf knapp 30 Prozent der Landmassen weltweit vor. Und in diesen Wäldern leben Millionen verschiedener Tier- und Pflanzenarten, wobei viele von ihnen noch nicht entdeckt wurden.
Berlin und Deutschland
Deutschland gehört zu den waldreichsten Ländern Europas. Rund 32 Prozent des Landes sind bewaldet. In den Bundesländern Berlin und Brandenburg liegt der gemeinsame Waldanteil mit 37 Prozent sogar noch höher. In der Nähe der Berliner Seen, Flüsse und Waldgebiete liegen neun Wasserwerke, die Grundwasser fördern. Verunreinigungen gilt es dort zu vermeiden, deshalb wurden im Bereich der Brunnen Wasserschutzgebiete festgelegt.
Möchtest du herauszufinden, wie ein Wald riecht, ob der Boden tatsächlich feucht und die Luft kühler ist? Dann raus in den Wald zum Waldspielplatz oder Spazierengehen!
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