Die Arten der Wüste
Weltkarte der Wüsten
Wüste Gobi
Die Steppenwüste Gobi liegt in Zentralasien auf den Gebieten der Mongolei und Chinas. Mit einer Fläche von einer Million Quadratkilometern (km²) ist sie die fünftgrößte Wüste der Welt. Die Wüste Gobi erstreckt sich von West nach Ost über eine Länge von 2 000 Kilometer (km). Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 800 km.
Gobi ist eine Kontinentalwüste; die Temperaturen im Winter sind extrem niedrig, während der Sommer sehr heiß wird. Das Gebiet ist sehr trocken, es fallen nur zwischen 30 und 200 Millimeter (mm) Niederschlag pro Jahr.
Salar de Uyuni
Streng genommen ist der Salar de Uyuni ein Salzsee – der aber die meiste Zeit völlig trocken liegt. Er ist 10 000 km2 groß und liegt auf einer Höhe von 3 600 Meter (m) im Südwesten Boliviens. Die Temperatur schwankt stark: Während die Sommersonne die Salzebene mittags auf 30 Grad Celsius (°C) aufheizen kann, sinkt die Temperatur nachts bis zum Gefrierpunkt.
Die Salzkruste des Salar de Uyuni ist bis zu 30 m dick. Während der Regenzeit kann das sonst trockene Gebiet von mehreren dm Wasser bedeckt sein.
Hammadah al-Hamra
Hammadah ist arabisch und heißt so viel wie abgestorben, leblos, erstarrt. Und in der Tat gehört die Hammadah al-Hamra in der lybischen Sahara wegen ihres felsigen Untergrunds und der geringen Wasserreserve zu den lebensfeindlichen Wüstengegenden.
Die Wüste wird von mehreren sogenannten Wadis durchzogen, das sind Trockentäler, die nur bei Regen Wasser führen. Der Aufenthalt in ihnen kann bei plötzlich einsetzendem Niederschlag sehr gefährlich sein.
Rub al Kahli
Die Rub al Kahli gilt als eine der größten Sandwüsten der Erde. Sie liegt im Süden der arabischen Halbinsel und ist fast vollständig unbewohnt. Ihre rund 780 000 km2 große Fläche erstreckt sich auf die Gebiete von Saudi Arabien, dem Jemen, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Temperaturen in der Rub al Kahli schwanken zwischen dem Gefrierpunkt und bis zu 60 °C, sie gilt als eine der unwirtlichsten Regionen der Erde und ist auch heute noch weitgehend unerforscht.
Atacamawüste
Die chilenische Atacamawüste zählt zu den trockensten Wüsten der Erde. Sie ist relativ dünn besiedelt und bedeckt eine Fläche von etwa 140 000 km2. Ihre Lage im Regenschatten der Anden und am Pazifik ist Ursache für die relative Regenarmut, die geringen Temperaturen und den auftretenden Nebel, die Atacamawüste gehört zu den Nebelwüsten. Nachts kann es hier bis zu -15 °C kalt werden. Alle sechs bis zehn Jahre kommt es zu heftigen Niederschlägen, die kurzzeitig zu einem Erblühen der Wüste führen.
Große Salzwüste
Die Große Salzwüste diente auch als Filmkulisse: für „Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt“ mit Johnny Depp. In der Nähe der Wüste liegt der Große Salzsee, nach dem die Stadt Salt Lake City benannt ist.
Was sind Wüsten?
Wüsten sind vegetationsarme oder vegetationslose Gebiete der Erde. Die Wüsten aller Kontinente zusammen bedecken etwa ein Fünftel der Landfläche auf der Erde. Jahr für Jahr breiten sie sich aus und es entstehen neue Wüsten. Dafür verantwortlich sind in erster Linie die Menschen: Durch die starke Beanspruchung der Pflanzendecke (Überweidung), unangepassten Ackerbau und die Abholzung von Wäldern unterstützen sie die fortschreitende „Verwüstung“.
Wüsten (und Halbwüsten) sind Gebiete mit keinem oder wenig Regen, spärlichem Pflanzenwachstum und gelten daher als lebensunfreundlich. Sind Wüsten dann also alle gleich? Nein. Ihre Oberflächen, Temperaturen und ihr Klima können sehr verschieden sein.
Grundsätzlich wird zwischen Trocken- und Eis- bzw. Kältewüsten unterschieden:
Trockenwüsten:
Sie sind sehr heiß und trocken und entstehen grundsätzlich durch Wassermangel. Die bekannteste Trockenwüste ist die Sahara im Norden des afrikanischen Kontinents.
Eis- oder Kältewüsten:
In diesen sehr kalten und trockenen Wüsten in der Nähe der Pole können Pflanzen und Tiere kaum überleben. Die größte Eis- bzw. Kältewüste auf der Erde ist die Antarktis.
Merkmal: Klima
Fast alle Wüsten sind Trockenwüsten. Neben der Einteilung in Trocken- bzw. in Eis- oder Kältewüsten lassen sich Wüsten aber auch anhand der dort vorherrschenden Temperaturen unterscheiden:
Wendekreiswüsten:
Sie liegen im Bereich der Wendekreise, d. h. dort, wo die Sonne auf ihrer scheinbaren Wanderung über die Erdkugel im Juni bzw. Dezember ihre Richtung ändert. Die am Äquator erwärmte Luft steigt nach oben, kühlt sich dabei ab und regnet sich bereits am Äquator ab. Die aufgestiegene Luft weicht in der Höhe in Richtung der Pole aus und kühlt dabei weiter ab. An den Wendekreisen sinkt sie wieder zu Boden und dabei lösen sich Wolken auf, sodass dort kein Niederschlag fällt. Diese Wüsten sind sehr heiß.
Im Bereich der Wendekreise entstehen auch die größten Wüsten, wie die Große Sandwüste in Australien und die Sahara.
Auch die meisten Trockenwüsten befinden sich in der Nähe der Wendekreise, was einer Entfernung von ca. 2.500 km zum Äquator entspricht.
Sie liegen an den Westküsten unserer Kontinente und sind heiße Wüsten. Kalte Meeresströmungen aus den Polargebieten vor den Küsten bewirken, dass sich die auf das Land zuwehenden Winde abkühlen und bereits abregnen. Vom Land in Richtung Meer wehende Luftmassen sind warm und trocken. Sie legen sich über die kalten Luftmassen und verhindern so die Neubildung von Wolken. Bekanntes Beispiel: Die Atacamawüste in Chile und Peru.
Kontinentalwüsten:
Sie entstehen, wenn sie weit weg vom Meer liegen oder von Gebirgen umgeben sind: Der Regen erreicht die Wüste nicht, da dieser sich vorher abregnet. Die Wüste Gobi ist ein bekannter Vertreter dieser Art.
Merkmal: Oberflächenbeschaffenheit
Wüsten werden aber nicht nur nach ihrer geografischen oder klimatischen Entstehung unterschieden, sondern auch nach der Beschaffenheit ihrer Oberflächen:
Stein- oder Felswüsten:
Ihre Oberfläche besteht aus Felsen und Gesteinstrümmern. Tagsüber heizen sich diese stark auf und kühlen nachts extrem ab. Dadurch zerspringen die Steine in scharfkantige Bruchstücke. Die größte Wüste dieser Art ist die Hammadah du Draa in der Westsahara.
Kieswüsten:
Ihre Oberfläche besteht aus kleinen zusammenliegenden Kieseln. Sie entsteht unter anderem durch die Abtragung (Erosion) von Stein- und Felswüsten. Teile der Sahara in Afrika sind Kieswüsten.
Sandwüsten:
Sandwüsten bestehen vor allem aus Quarzsand, häufig findet man hier hohe Dünen.
Die Rub al Kahli in Saudi Arabien ist die größte Sandwüste.
Salzwüsten:
Salzwüsten bestehen an der Oberfläche aus einer Salzkruste, darunter liegen Sumpffelder. Sie sind die lebensunfreundlichsten Wüsten, da hier wegen des hohen Salzgehalts keine Pflanzen wachsen können. Sehr viele dieser Wüsten liegen im Iran und Zentralasien.
Die größten Wüsten der Welt
Name | Kontinent | Fläche |
---|---|---|
Antarktis | Antarktika | 13 200 000 km² |
Sahara | Afrika | 8 700 000 km² |
Australische Wüsten | Australien | 1 560 000 km² |
Arabische Wüsten | Asien | 1 300 000 km² |
Gobi | Asien | 1 040 000 km² |
Kalahari | Afrika | 900 000 km² |
Takla Makan | Asien | 330 000 km² |
Sonora | Nordamerika | 320 000 km² |
Karakum | Asien | 273 000 km² |
Tharr und Cholistan | Asien | 273 000 km² |