Erneuerbare Energien - Wasser-, Sonnen- und Windkraft
Energiebedingte Emissionen machen mehr als 80 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen aus. Erhöht sich der Anteil erneuerbarer Energien am Strom- und Energieverbrauch, werden fossile Brennstoffe wie Kohle eingespart und weniger Treibhausgase ausgestoßen. Die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien ist daher ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und hilft zudem Ressourcen zu sparen.
Erneuerbare Energie
Unter erneuerbarer (regenerativer) Energie versteht man Energie, die aus Energieträgern gewonnen wird, die der Menschheit für eine unendliche Zeitspanne zur Verfügung stehen oder sich selbst immer wieder regenerieren. Das sind insbesondere Sonne, Wind und Wasser sowie Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe.
Sonnenkollektoren
Windräder
Biomasse
Wasserkraftwerke
Wärme, Biogas und Strom aus Abwasser
Aber auch aus Abwasser kann man mit innovativen Technologien (Wärmetauscher im Kanal) Energie gewinnen, um damit Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Klärschlamm, der bei der Abwasserreinigung im Klärwerk anfällt, kann in Faultürmen zu Biogas verfault oder zur Stromerzeugung genutzt werden. Auch Fette im Kanal, die durch Haushalte und Gastronomie anfallen, können gesammelt und zu Biogas vergärt werden.
Fossile Energieträger aufgebraucht
Besonders interessant ist die Nutzung regenerativer Energiequellen, weil die Vorräte an fossilen Energieträgern (Kohle, Erdgas, Erdöl, Torf) in absehbarer Zeit aufgebraucht sein werden und Ersatz gefunden werden muss. Aber auch politische Gründe spielen eine Rolle. So hatte sich Deutschland zum Beispiel im Jahr 2013 im „Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)“ entschlossen, in Zukunft keine Kernenergie mehr zu nutzen und den Ausbau der erneuerbaren Energie voranzutreiben. Um den Klimawandel und die globale Erderwärmung, die durch CO2-Emissionen bedingt sind aufzuhalten, müssen jedoch weltweit entsprechende Kapazitäten aufgebaut und genutzt werden.
Erneuerbare Energien in Deutschland
Entwicklung der Anteile der Erneuerbaren Energien 2012-2018
Quelle: AGEE-Stat (Icons von Freepik/flaticon.com und Sabathius/openclipart.org)
Seit Jahren nimmt die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen in Deutschland zu. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch stieg zwischen 2000 und 2018 von 6,3 % auf 37,8 %. Beim Endenergieverbrauch stieg der Anteil von 6,2 % (2004) auf 16,6 % (2018).
Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern (2018*):
- Windenergie 26%
- Photovoltaik 11%
- Solarthermie 2%
- Geothermie 3%
- Wasserkraft 4%
- Biogene Brennstoffe 47%
- Biokraftstoffe 7%
*Quelle: Umweltbundesamt (UBA)
Wasserkraft als regenerative Energie
Wasserkraft ist nach der traditionellen Nutzung von Biomasse, die wichtigste regenerative Energiequelle. Weltweit werden etwa 16 Prozent des benötigten Stroms aus Wasserkraft erzeugt. Allerdings schwankt der Anteil von aus Wasserkraft erzeugtem Strom in den einzelnen Staaten erheblich. Das liegt an den natürlichen geographischen Gegebenheiten. Im globalen Vergleich (2012) stammen die höchsten Strommengen aus Wasserkraft aus China (864 TWh), Brasilien (441 TWh), Kanada (376 TWh), USA (277 TWh), Russland 155 (TWH), Norwegen (143 TWh) und Indien (116 TWh). In Europa sind Norwegen und Island besonders begünstigte Länder, die ihren Strombedarf fast vollständig aus Wasserkraft decken können. In Luxemburg, Österreich, Italien, Schweiz und Schweden stammen über 50 Prozent des erzeugten Stroms aus dieser erneuerbaren Energiequelle.
In Deutschland liegt der Anteil an Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wird, mit 3,6 Prozent sehr niedrig. In bergigen Ländern kann die Wasserkraft deutlich besser genutzt werden. In Deutschland finden sich günstige Bedingungen für die Wasserkraftnutzung in den abfluss- und gefällereichen Regionen der Mittelgebirge, der Voralpen und Alpen sowie an allen größeren Flüssen. Über 80 Prozent des Wasserkraftstroms werden daher im Süden Deutschlands in Bayern und Baden-Württemberg erzeugt. Etwa 86 Prozent des gesamten Potenzials an großen Wasserkraftanlagen liegt an nur neun großen Flüssen vor: Inn, Rhein, Donau, Isar, Lech, Mosel, Main, Neckar und Iller. Die Spree wäre z.B. ungeeignet.
Einsatz von Wasserkraft in Schwellenländer
So ist in China der sogenannte „Drei-Schluchten-Damm“ einer der größten Staudämme der Welt. Beim Aufstauen des Wassers wurden 13 Städte überflutet, etwa eineinhalb Millionen Menschen mussten umgesiedelt werden. Bei solchen Großprojekten können also die grundsätzlich positiven Auswirkungen des Einsatzes von Wasserkraft zu negativen Folgen, nämlich zu starken politischen und sozialen Spannungen, führen. Selbst die Entscheidung im Volkskongress, dieses Großprojekt durchzuführen, wurde nur mit einer Zweidrittelmehrheit gefällt. Gegner wurden verbannt oder eingesperrt. Mit dem Drei-Schluchten-Staudamm hat China bereits 2014 die größte Menge an Strom weltweit hergestellt.