Nur der Po gehört aufs Klo

Die Mitarbeiter der Berliner Wasserbetriebe haben immer wieder Grund zum Staunen. Denn in den Abwasserkanälen fließt nicht nur ein Gemisch aus Wasser, Seife, Urin und Kot, sondern auch Wattestäbchen, Babywindeln, Socken, Essensreste und mehr. Auch flüssige Stoffe, zum Beispiel Farbreste, Nagellackentferner und Arzneimitteltropfen befinden sich im Schmutzwasser. Denn häufig verwendet man die Toilette als Mülleimer.
Das ist falsch und stellt ein großes Problem dar: für die Berliner, für die Abwasserrohre und für die Kläranlagen!

Die Berliner nutzen das Trinkwasser zum Duschen, Kochen, Blumen gießen, zur Toilettenspülung und natürlich auch zum Trinken. Deshalb ist es wichtig, das Wasser sauber zu halten und nicht mit schädlichen oder sogar giftigen Stoffen zu verschmutzen.
Lackreste, flüssige Medikamente und Chemikalien verunreinigen das Trinkwasser. Selbst in den Klärwerken kann dieser Müll nur schwer aus dem Schmutzwasser herausgefiltert werden. So verschlechtert sich die Wasserqualität der Seen und Flüsse stark, denn da geht das Wasser nach der Reinigung im Klärwerk hin.

Das Wasser in der Dusche oder im Waschbecken läuft nur noch langsam ab? Der Grund dafür ist meist einfach: zu viel Dreck hat sich im Abfluss angesammelt. So kann das Wasser nicht mehr abfließen. Das Gleiche kann auch mit Abwasserrohren passieren, wenn man Katzenstreu, Wattepads, große Haarbüschel und andere Dinge über die Toilette entsorgt. Dem Abwasser bleibt in den Rohren immer weniger Platz zum Durchfließen, bis das Rohr verstopft und das Schmutzwasser nicht mehr von alleine ablaufen kann. Im schlimmsten Fall muss ein Installateur kommen und mit speziellen Geräten das Rohr reinigen.

Der Müll wird irgendwann mitsamt dem Abwasser in die Kläranlage gespült. Dort beginnt dann der Reinigungsprozess. Je mehr Windeln, Wattestäbchen, kleine Kleidungsstücke und anderer Abfall sich im Wasser befinden, desto aufwändiger ist die Reinigung. Dabei muss nicht nur das Schmutzwasser vom Müll befreit werden, sondern natürlich auch die Kläranlagen.
Im Klärwerk Ruhleben führte beispielsweise der Deckel einer Milchkanne dazu, dass eine Pumpe nicht gestartet werden konnte. Das Einzige, was da hilft, ist den Störenfried zu finden und zu entfernen.

Es gibt auch ein paar Lebewesen, die sich über den Müll in den Kanälen freuen: Ratten und Ungeziefer. Die Speisereste, die im Klo weggespült wurden und dann in der Kanalisation landen, schmecken ihnen gut! Manchmal sind die Ratten sehr neugierig und schauen, wo ihr Essen herkommt. Neben dem Po gehört nur noch Toilettenpapier ins Klo. Pflaster, Essensreste, Watte, Windeln, Medikamente und andere Abfälle müssen über die Restmülltonne oder den Sondermüll entsorgt werden. Wenn du dir unsicher bist, was wohin gehört, frag deine Eltern. Die helfen dir sicher weiter.