Was ist El Niño?
Alle paar Jahre macht „El Niño“ mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam: El Niño ist ein natürliches Klimaphänomen, das in der Regel alle zwei bis acht Jahre in Erscheinung tritt – sehr häufig um die Weihnachtszeit herum (daher auch der Name: spanisch „das Christuskind“). Es hat meist katastrophale Folgen für Tiere, Pflanzen und Menschen und ist daher sehr gefürchtet.
Entstehung von El Niño
El Niño entsteht im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und der Ostküste Asiens (Australien, Indonesien). Hier gibt es Winde, die in verschiedene Richtungen zirkulieren: Die Passatwinde. Sie entstehen durch ein Hochdruckgebiet vor der südamerikanischen Westküste und einem Tiefdruckgebiet vor der südasiatischen Ostküste. In „normalen“ Jahren sorgen die starken Passatwinde durch das Verschieben von Oberflächenwasser dafür, dass sich in diesem Pazifikraum kalte und warme Meeresströmungen im Kreislauf bewegen. Die kalte, nährstoffreiche Meeresströmung, die sich dadurch vor der Küste Südamerikas befindet, wird „Humboldtstrom“ genannt und sorgt für ein ausgeglichenes Klima im Meer. Das warme Meerwasser lässt Plankton und viele andere Nährstoffe verenden und verschlechtert somit die Lebensgrundlage für die Tierwelt in den Meeren. Dieses Phänomen erstreckt sich über die gesamte Südhalbkugel.
In einem „El Niño Jahr“ geschieht nun Folgendes:
- In der heißesten Jahreszeit Südamerikas, also der Weihnachtszeit, wird das stabile Hochdruckgebiet deutlich schwächer oder bricht zusammen. Dadurch lassen die Passatwinde stark nach oder kommen zum Erliegen.
- Nun verändern sich auch die Meeresströmungen: Der Humboldtstrom wird abgeleitet, dadurch wird die obere Wasserschicht nicht mehr mit dem kühlen Tiefenwasser durchmischt und das Meerwasser vor der Küste Südamerikas erwärmt sich sehr stark.